Ein im Landkreis Donau-Ries in dieser Form bislang einmaliger Brand hat gestern in Rain die Feuerwehr vor besondere Probleme gestellt. Auf dem Dach einer Lagerhalle im Logistikzentrum der Firma Dehner gerieten am Nachmittag Teile einer großen Photovoltaikanlage in Brand. Rund 100 Einsatzkräfte waren vor Ort. Der Feuerwehr gelang es in Zusammenarbeit mit Arbeitern, welche die Anlage gerade montierten, die Gefahr zu bannen. Das Rote Kreuz lieferte zwei der Monteure mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus ein. Der Sachschaden beträgt nach ersten groben Schätzungen der Polizei rund 30 000 Euro.
Dehner-Mitarbeiter informierten die Polizei kurz nach 14 Uhr über den Brand. Es eilten die Feuerwehren aus Rain, Feldheim, Oberndorf und Donauwörth samt Unterstützungsgruppe örtlicher Einsatzleiter an den Komplex an der Unterpeichinger Straße. Laut Kreisbrandrat Bernhard Meyr stellte sich heraus, dass Arbeiter an der Photovoltaikanlage damit beschäftigt waren, ein Modul nach dem anderen anzuschließen. Vermutlich durch einen technischen Defekt, so vermutet die Polizei, entzündete sich ein Strang aus Stromkabeln.
Kabel entzünden sich selbst
„Die Monteure wollten den Brand zunächst selber löschen, aber durch die Spannung aus der Anlage entzündeten sich die Kabel immer wieder selbst“, schildert Meyr. Also sei den Wehrmännern nichts anderes übrig geblieben, als die Flammen im Zaum zu halten, bis die Mitarbeiter der Montagefirma die Anschlüsse nach und nach wieder kappten und kein Strom mehr floss. „Es war Glück, dass die Fachkräfte vor Ort waren, denn wir Feuerwehrleute wüssten nicht, welches Kabel wir als Erstes abzwicken dürfen“, so der Kreisbrandrat. Der hatte sich in der gestrigen Ausgabe der DZ noch über die Unwägbarkeiten in einem solchen Unglücksfall geäußert.
Durch den vereinten Einsatz wurde in Rain verhindert, dass der Brand durch das Dach in die Halle schlug. In dieser waren nach Erkenntnissen der Polizei unter anderem Pflanzenschutzmittel gelagert. Für die Beschäftigten - sie verließen allesamt das Gebäude - und die Anwohner bestand den Gesetzeshütern zufolge keine Gefahr. (wwi)
Pressebericht aus der Donauwörther Zeitung |