Rain: Von Donnerstag bis Sonntag ließ es die Freiwillige Feuerwehr der Lechstadt ordentlich krachen. Im Festzelt, beim Freiluft-Gottesdienst und beim prachtvollen Umzug feierten die Floriansjünger zusammen mit zahllosen Besuchern ihr 150-Jähriges.
Die Freiwillige Feuerwehr der Lechstadt hatte zu ihrem 150. Geburtstag eingeladen und alle waren gekommen! Petrus erfreute mit traumhaftem Wetter an den vier Festtagen. Das Team um die Vorstände Erich Bentzinger und Florian Schweinböck sowie die Kommandanten Peter Mikschl und Michael Braun hatten das Fest auf das Beste vorbereitet. Rain und die weite Umgebung erwiesen der Stützpunktwehr in jeder Hinsicht die Ehre – ob durch Helfer bei der Durchführung, ob durch Sponsoring oder durch den sehr guten Besuch an allen vier Festtagen. Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker gaben sich ebenso ein Stelldichein wie die Kreisbrandinspektion unter Leitung von Kreisbrandrat Rudolf Mieling und ehemalige Führungskräfte – allen voran der 87-jährige Ehrenkommandant Emil Meitinger. „Omnipräsent“ war der Patenverein aus dem relativ kleinen Mittelstetten mit Festdamen, Aktiven und vielen Helferinnen und Helfern.
Bürgermeister Karl Rehm zapfte am Freitag mit drei Schlägen – der dritte „zur Sicherheit“ auf Anraten von Baron Franz Groß von Trockau – das erste Fass an. Momentan sprachlos war Vorstand Bentzinger über das Geschenk der Dehner-Geschäftsführung: eine große Florians-Figur, der ein Ehrenplatz im künftigen Gerätehaus sicher ist. Geschäftsführer Dr. Hansjörg Flassak erinnerte an den früheren Dehner-Chef Albert Weber, der die Schirmherrschaft noch übernommen hatte, aber Ende 2021 überraschend starb. Die Geschäftsführung sprang nun ein und mit der Übergabe der Statue wurde ein Wunsch des Verstorbenen erfüllt (sie stand im Blumen-Hotel).
„Seit 1947 steht die Feuerwehr Rain der Firma zur Seite“, so Flassak, „die fachmännische Unterstützung ist stets verlässlich.“ Das Firmengelände für Großübungen oder jetzt für das Fest zur Verfügung zu stellen, sei für Dehner selbstverständlich. Dem Dank für die „starke Vergangenheit“ fügte Flassak den Wunsch für eine starke Zukunft hinzu.
Bürgermeister Karl Rehm und Landrat-Stellvertreterin Claudia Marb gratulierten namens Stadt und Landkreis und stellten ebenso die Zuverlässigkeit der Feuerwehr und aller ihrer Ehrenamtlichen heraus. Vorstand Bentzinger und Kommandant Mikschl dankten der „tollen Mannschaft“ – ob bei Übungen, Einsatz oder jetzt bei der Durchführung der 150-Jahr-Feier.
Den Freitagabend bestritt die „Saustoimusi“, beheimatet in Hepberg, mit einem breiten Repertoire an Pop- und Rock-Musik. Am Samstagabend wie am Sonntag blieb im großen Festzelt und dem anschließenden Biergarten kaum ein Platz frei.
Die Oktoberfestkapelle „Ois easy“ aus Markt Indersdorf heizte pünktlich ab 20 Uhr ein. Am Sonntagabend gaben die „Bandits“ zum Ausklang ihre Visitenkarte ab.
Den Auftakt am Freitag hatte die Stadtkapelle Rain begleitet. Am Sonntag startete sie ab sechs Uhr den traditionellen Weckruf quer durch die Lechstadt. Das Ensemble unter Leitung von Andreas Nagl begleitete den Gottesdienst und führte den nachmittäglichen Festzug durch die Lechstadt an.
Ein eindrucksvolles und würdiges Bild gab das Maisschau-Gelände am Sonntagvormittag beim Festgottesdienst, das die Vereine mit ihren Fahnenabordnungen umsäumten. Unzählige Gäste feierten mit den Konzelebranten – Stadtpfarrer Jörg Biercher und dem aus Rain stammenden Pfarrer Peter Meister. Das Tages-Evangelium über die von Christus aufgegebene Nächstenliebe werde getreu dem Leitspruch „Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr“ von der Feuerwehr in bester Weise gelebt. Sie setze sich bis an die Belastungsgrenze für die Mitmenschen und ihre Güter ein. Jeder Einzelne sei unverzichtbar und könne sich an Kameradschaft, Technik und erfolgreicher Hilfe freuen. Die Gesellschaft könne dankbar sein, dass es die Feuerwehr und ihre Ehrenamtlichen gibt. Die 16 Festdamen – zehn aus Rain und sechs aus Mittelstetten – tauschten die Erinnerungsbänder und sprachen die Fürbitten.
96 Vereine bildeten den großen Rahmen für den nachmittäglichen Umzug durch die festlich geschmückte Stadt. Zehn Musikkapellen begleiteten die Feuerwehren aus dem weiten Umkreis und die Abordnungen der Rainer Vereine, Tausende Zuschauer und Zuschauerinnen säumten den Festzug besonders in der „guten Stube“, der Rainer Hauptstraße. Mit dem traditionellen Fahneneinzug ins tosende Festzelt wurde der farbenfrohe Umzug abgeschlossen. Doch damit nicht genug der Organisationen, die den Rainer Floriansjüngern die Ehre gaben. Bei der Eröffnung am Freitag begrüßte man bereits die Delegationen von 17 Vereinen und mehr als 20 Betrieben im Festzelt. Am Samstag waren gar 35 Vereine und Organisationen zu Gast.
Die Stützpunkt-Feuerwehr leistet in Notfällen im weiten Umfeld verlässlich Hilfe. Und sie unterhält gesellschaftlich rege Kontakte in der Stadt, im ganzen Donau-Ries und in die Nachbar-Landkreise. Dass diese Verbundenheit von den Kameraden und der Bevölkerung im weiten Umkreis geschätzt wird, durfte die Freiwillige Feuerwehr Rain an ihrem 150. Geburtstag eindrucksvoll erfahren.
Pressebericht aus der Donauwörther-Zeitung vom 05.06.2023 von Adalbert Riehl.