Rain: Rettungsaktion - Über 100 Einsatzkräfte halten am Samstag (26.01.2013) in Rain nach einer Frau Ausschau. Die 31-Jährige wird am späten Vormittag unterkühlt, aber lebend gefunden
Eine dramatische Rettungsaktion hat am Samstag ab den frühen Morgenstunden über 100 Einsatzkräfte in Rain auf den Plan gerufen. Eine 31-jährige Frau aus der Tillystadt galt seit etwa 5 Uhr früh als vermisst. Sie hatte per Handy einem Bekannten mitgeteilt, sie befinde sich irgendwo im Freien in einer hilflosen Lage. Bei eisigen Temperaturen um minus sechs Grad begann dann für Polizeistreifen, Hubschrauber, Hundestaffel, Feuerwehren, Sanitäter und Notarzt ein Wettlauf gegen die Zeit. Er endete um 10.45 Uhr mit der guten Nachricht: Eine Spaziergängerin hatte die Vermisste lebend gefunden. Sie lag bei einer kleinen Baumgruppe nahe einer Kiesgrube südlich der Stadt – zwar stark unterkühlt, aber ansprechbar und in verhältnismäßig guter Verfassung. Der Rettungshubschrauber brachte sie ins Zentralklinikum Augsburg.
Die 31-Jährige hatte den Abend zuvor wohl in einer Rainer Spielothek bei einer Geburtstagsfeier verbracht. Gegen 4 Uhr muss sie dann – nach Informationen unserer Zeitung – von einem Bekannten heimbegleitet worden sein. Allerdings hat sie ihr Haus anschließend nochmals verlassen und war zu dem gefährlichen Spaziergang aufgebrochen.
Per Lautsprecher wird um Mithilfe der Bürger gebeten
Laut Polizei hat die Frau gesundheitliche Probleme. Nach ihrem Handy-Hilferuf bei ihrem Bekannten startete daher gegen 5.45 Uhr die groß angelegte Suchaktion.
Die Rainer Bevölkerung wurde durch Rotorengeräusche des Polizeihubschraubers aus dem Schlaf geschreckt. Immer wieder kreiste er über dem südlichen Stadtgebiet. Zudem patrouillierten Polizei und Feuerwehren durch die Wohnsiedlungen und baten die Anwohner per Lautsprecherdurchsagen um Mithilfe. Sie sollten in ihren Gärten nach der Vermissten suchen. Polizeibeamte waren ebenfalls unterwegs, um auf Grundstücken nachzusehen. Sollte jemand die Frau finden, so appellierten sie, dürfe deren Lage auf keinen Fall verändert werden, da sonst der sogenannte Bergungstod drohe. Dabei fließt stark abgekühltes Blut zum Herzen und bringt den Kreislauf zum Erliegen. Insgesamt waren 65 Feuerwehrleute im Einsatz, 14 Angehörige der Rettungshundestaffel mit vier Hunden sowie Polizeikräfte aus Rain, Augsburg und München. Zudem setzten sich viele hilfsbereite Bürger selbst in ihre Autos, auf ihre Fahrräder oder zogen zu Fuß los, um die Frau rechtzeitig zu finden. Auch Bürgermeister Gerhard Martin teilte die allgemeine Besorgnis um die Vermisste. Er war vor Ort und ließ sich am Einsatzstützpunkt der Rettungskräfte die Situation erklären und das Gebiet zeigen, auf das sich die Suche erstreckte.
Die angespannte Situation schlug dann in große Erleichterung um, als die Frau schließlich am späten Vormittag gefunden wurde. Rund eine Stunde lang bemühte sich der Notarzt noch vor Ort um die Unterkühlte, dann wurde sie ins Klinikum gebracht.
Lebensgefahr besteht nach Angaben der Polizei nicht.
Pressebericht aus der Donauwörther-Zeitung vom 28.01.2013. Von Barbara Würmseher. | |