Rain: Wieder ein Brand im südlichen Donau-Ries-Kreis: Der Schaden beträgt nach ersten Schätzungen rund 200.000 Euro. Heuer gab es schon viele derartige Unglücke.

Schon wieder hat in der Region ein Brand an einem Wohnhaus schweren Schaden angerichtet. Dieses Mal erwischte es eine Familie in Rain. Die Ursache war am Montag noch unklar. Fest steht laut Polizei, dass das Feuer auf einem Sofa ausbrach, das auf einem Holzbalkon im ersten Stock stand. Einen technischen Defekt, eine Selbstentzündung oder eine vorsätzliche Brandstiftung hielten die Ermittler für unwahrscheinlich. „Es gibt bisher keine Hinweise darauf“, so Robert Göppel vom Polizeipräsidium Schwaben Nord.

2011_04_17_Brand_RainAm Sonntag (17.04.2011) kehrte ein Nachbar des Anwesens in der Jurastraße in Rain gegen 18 Uhr nach Hause zurück und hörte auf seiner Terrasse, dass es nebenan knackte und knisterte. Der Mann schaute genauer nach und entdeckte, dass die Südseite des zweistöckigen Gebäudes lichterloh brannte. Noch vor dem Eintreffen der Feuerwehren aus Rain, Niederschönenfeld und Feldheim kam der Eigentümer des Hauses heim und befreite aus diesem seinen Hund.

Falsch informiert
Als wenig später die ersten Rettungskräfte anrückten, glaubten diese aufgrund der Mitteilung der Integrierten Leitstelle, dass sich möglicherweise noch Kinder in dem Haus aufhielten. „Wir sind sofort rein und haben gesucht, ob wir jemanden finden“, schildert Kreisbrandmeister Manfred Riegel. Glücklicherweise habe sich dann rasch geklärt, dass niemand mehr in Gefahr war. Als das Feuer ausbrach, befanden sich laut Polizei keine Personen in dem Gebäude – glücklicherweise, wie Riegel sagt. Denn die Flammen griffen von dem Sofa rasch auf die Balkonkonstruktion sowie auf die direkt darunter liegende hölzerne Terrasse über.

Das Feuer und die daraus resultierende Hitze waren so groß, dass im Erdgeschoss und im ersten Stock einige Fenster barsten. Auf diese Weise drangen die Flammen und der Rauch auch in das Haus ein. Ein Zimmer sei total ausgebrannt, berichtet Riegel, „und der komplette erste Stock ist stark verrußt“. Die insgesamt 50 Feuerwehrleute bekämpften den Brand sowohl von außen als auch innen. Mithilfe der Drehleiter und schwerem Atemschutz sei es gelungen, das Feuer bis gegen 20 Uhr zu löschen. Anschließend sei das Dach auf der Südseite teilweise abgedeckt worden. Dort suchte die Feuerwehr mit einer Wärmebildkamera nach möglichen Glutnestern. Bis Mitternacht blieb noch eine Brandwache am Unglücksort.

Die Einsatzleitung hatten Kreisbrandinspektor Georg Riehl und Manfred Riegel. Vor Ort waren auch ein Notarzt sowie das Rote Kreuz mit Organisationsleiter und zwei Rettungswagen.

Wie hoch der Sachschaden ist, lässt sich der Polizei zufolge derzeit nur schwer sagen. Vorsichtige Schätzungen liegen bei rund 200.000 Euro. Spezialisten der Kripo Dillingen nahmen das Haus in Augenschein. Die Ermittlungen dauern an, so Polizeisprecher Göppel.

Wohnhaus-Brände
Die Feuerwehren im südlichen Donau-Ries-Kreis mussten heuer bereits zu mehreren Unglücken dieser Art ausrücken.

Heiße Asche in einer Biotonne löste am 7. März einen Großbrand in Feldheim aus. Ein Wohnhaus wurde komplett zerstört. Schaden: über 200.000 Euro.

Eine eingeschaltete Herdplatte verursachte am 1. April in Donauwörth ein Feuer, das ein Haus in Schutt und Asche legte. Schaden: schätzungsweise 100.000 Euro.

Pressebericht aus der Donauwörther-Zeitung vom 19.04.2011
von Wolfgang Widemann.
 mehrbilder