Rain-Bayerdilling/Donauwörth: Warnung - Die anhaltende Trockenheit veranlasst den Kreisbrandrat zu einem Appell. Wie gefährlich die Situation ist, zeigt ein Beinahe-Großbrand nahe Bayerdilling.
Die anhaltende Trockenheit treibt Kreisbrandrat Rudolf Mieling allmählich Sorgenfalten auf die Stirn. Er warnt vor jeglichem Feuer im Freien: „Das ist brandgefährlich.“ Einen Großeinsatz hatte die Feuerwehr in dieser Hinsicht am Sonntagnachmittag (22.06.2014) im Lechgebiet zu bewältigen. Durch den Leichtsinn eines Waldbesitzers geriet nahe Bayerdilling eine Fläche im Forst in Brand.
Mit einigen Anstrengungen gelang es den fast 100 Freiwilligen, die Flammen einzudämmen. Wie die Polizei berichtet, verbrannte ein älterer Mann am Samstag in einem Fichtenwald nordöstlich des Dorfs die Äste von zwei Bäumen, die gefällt worden waren. Als der 86-Jährige glaubte, das Feuer wäre erloschen, ging er nach Hause. Doch an der Feuerstelle war offenbar noch immer ein Glutnest vorhanden. Dieses entfachte im Laufe des Sonntags den Brand, etwa 250 Meter innerhalb des Forsts, der in diesem Bereich vor allem aus Fichten besteht.
Rauchsäule über dem Wald
Die Rauchsäule über dem Wald fiel um etwa 14 Uhr einem Bürger im mehrere Kilometer entfernten Oberpeiching auf. Er machte sich Sorgen und verständigte die Polizei. Bis die Einsatzkräfte an den Brandort gelangten, verging noch einige Zeit. „Man konnte dort schlecht hinfahren“, schildert Mieling. Das Feuer hatte sich auf einer gerodeten Fläche von rund 200 Quadratmetern ausgebreitet. Zudem verkohlten einige Fichtenstämme, die dort gelagert waren.
Um die Flammen zu bekämpfen, mussten die Feuerwehren aus Bayerdilling, Rain, Sallach, Gempfing, Pessenburgheim und Riedheim eine lange Schlauchleitung quer durch den Forst verlegen. „Das war aufwendig und schweißtreibend“, so Kreisbrandinspektor Georg Riehl. Auch zwei Landwirte halfen mit ihren Fasswagen mit, den Boden ordentlich zu wässern, um sicherzustellen, dass das Feuer nicht noch einmal aufflammt. „Glücklicherweise ist kein Wind gegangen“, sagt Riehl. Ansonsten hätte der Brand wohl auf den mehrere Jahrzehnte alten Fichtenbestand übergegriffen.
„Das war ganz schön brenzlig“, kommentiert Kreisbrandrat Mieling das Geschehen bei Bayerdilling. Mittlerweile würde bereits eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe ausreichen, um einen Waldbrand auszulösen. Sogar das Moos sei schon vertrocknet. „Die Situation wird sich noch verschärfen“, befürchtet Mieling mit Blick auf die Wetterprognosen. Schon jetzt gelte Waldbrand-Warnstufe 4, die zweithöchste: „Da ist äußerste Vorsicht geboten.“
Der Kreisbrandrat appelliert deshalb an die Bevölkerung, auf jegliches Feuer im Wald zu verzichten. Eine Feuerstelle wie nahe Bayerdilling sei momentan ohnehin verboten. Deshalb ermittelt die Polizei gegen den Verursacher dort auch wegen des Verdachts des Herbeiführens einer Brandgefahr. Im Forst dürfe von März bis Oktober generell nicht geraucht werden, so Mieling weiter. Der empfiehlt zudem, auf Grillpartys in freier Landschaft zu verzichten. Ebenso sollten Feuerwerke anlässlich von Geburtstagen oder Hochzeiten unterlassen werden.
Die Sonnwendfeiern am Wochenende waren nur unter Auflagen genehmigt worden. So mussten die Verantwortlichen unter anderem Löschwasser bereithalten.
Pressebericht von Wolfgang Widemann aus der Donauwörther-Zeitung vom 24.06.2014.