Rain-Etting/Pöttmes (arh) - „Ich hab eine tolle Mannschaft“ - Leni Aschenmeier ist es vor ihrer neuen Aufgabe ganz und gar nicht mulmig. Die 50-jährige pharmazeutisch-technische Assistentin, die in Etting_Leni_AschenmeierPöttmes arbeitet, ist die erste Feuerwehrkommandantin im Landkreis Donau-Ries. Wenngleich sie sich erst in der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr im Rainer Stadtteil Etting zu dem neuen Ehrenamt überreden ließ, kennt sie die Aufgaben sehr genau. Vor neun Jahren öffnete sich die Ettinger Wehr für Frauen, da war sie sofort mit dabei.

Inzwischen ist Leni Aschenmeier im Besitz des Leistungsabzeichens „Gold-Blau“. Auch die zwei weiteren Stufen will sie absolvieren. Seit sechs Jahren gehört sie der Vereinsführung als zweite Vorsitzende an.

Auch der Ehemann und die Söhne sind aktiv
Ihre neue Aufgabe nimmt sie auf jeden Fall ernst und wird nach eigenen Angaben den vorgeschriebenen Gruppenführer-Lehrgang an der Feuerwehrschule sobald als möglich besuchen. Die gewissenhafte Feuerwehrfrau will zuvor schon ihr Wissen erweitern - der Kreisbrandrat Georg Martin aus dem benachbarten Landkreis Neuburg-Schrobenhausen (wohnhaft in Burgheim) wird sie dabei beraten. Er ist nämlich ihr Onkel. Die Unterstützung ihrer Familie ist ihr ohnehin gewiss, denn sowohl ihr Ehemann Gerhard wie die beiden Söhne sind aktiv bei der Feuerwehr.

Diese ist in dem 200 Einwohner zählenden Dorf gut aufgestellt. Knapp 40 Aktive, darunter sechs Frauen, bilden die Basis der Hilfsorganisation. Die Einwohner ab 14 Jahren schließen sich nahezu vollständig der Jugendfeuerwehr an und alle Ämter konnten bei der Neuwahl gut besetzt werden. Einfach war dies allerdings zunächst nicht. Erst als Bürgermeister Gerhard Martin nach der Absage aller in Betracht kommenden Wehrmänner die „Frauenpower“ beschwor, konnte Leni Aschenmeier überzeugt werden, das Ruder in die Hand zu nehmen. 23 von 29 Aktiven stimmten für die erste Kommandantin im Donau-Ries-Kreis.

Der scheidende Kommandant Gregor Würfl berichtete von vier Einsätzen im abgelaufenen Jahr: ein Fehlalarm, eine kleinere Sturmschadenbeseitigung, Mitarbeit bei der Rainer Gartenschau und Absperrung für die Durchfahrt der Bayern-Rundfahrt für Radprofis.

Bericht aus der Donauwörther-Zeitung vom 19.01.2010