Rain: Missstände - Ein Ingenieursgutachten hat ergeben, dass dringend Handlungsbedarf besteht. Jetzt werden auf dessen Basis Lösungen gesucht. Von Sanierung bis Neubau ist die Rede
Mit dem Feuerwehrhaus in Rain muss etwas passieren. Diese Nachricht kommt nicht wirklich überraschend. Denn die bislang letzte Erweiterung/Sanierung hat etwa 1991/92 stattgefunden, sodass das Gebäude an der Preußenallee seitdem schlichtweg in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäß ist.
Die räumlichen Gegebenheiten wie auch der baulich-technische Zustand des FFW-Hauses lassen mittlerweile sehr zu wünschen übrig. Die Anfahrtssituation ist für die einerseits zum Einsatz anrückenden Feuerwehrleute und den andererseits ausrückenden Löschzug ungünstig. Die Absauganlage der Dieselabgase im Gebäude müsste umgerüstet werden. Die Tore sind überaltert und waren übrigens bereits im Haushalt 2019 ein Investitionsposten von rund 800 000 Euro, der nicht in Anspruch genommen wurde. Die Umkleidesituation ist mehr als unglücklich, weil es keine Trennung nach Geschlechtern gibt und das beengte Gebäude schlichtweg aus allen Nähten platzt. Zu diesen und weiteren Schlüssen kommt auch das Gutachten eines Ingenieurbüros, das jetzt einen „Projektbericht Bewertung des Feuerwehrhauses Rain“ abgegeben hat.
Mit diesem Projektbericht hatte Bürgermeister Gerhard Martin seine Stadträte in die „Weihnachtsferien“ entlassen. Zugleich liegen die Unterlagen der Feuerwehr vor, die sie bewerten und in Kürze eine Stellungnahme dazu abgeben soll. Ende Januar wird sich dann der Stadtrat in öffentlicher Sitzung mit diesem Thema befassen und das weitere Vorgehen diskutieren, so Bürgermeister Martin. Generell müssen folgende wichtige Fragen geklärt werden: Lässt sich eine Sanierung machen, oder läuft alles auf einen Neubau hinaus? Kann der Standort neben der Grundschule beibehalten werden, oder ist ein anderer im Sinne der Einsatzfähigkeit der FFW sinnvoller? Zur Debatte steht unter anderem auch, wie viele Tore es einmal geben soll – zwischen sieben und zehn könnten es nach jetzigem Stand der Dinge sein.
„Eine Generalsanierung ist kompliziert, das ist keine Frage“, so Gerhard Martin. „Das Ganze ist eine millionenschwere Entscheidung, aber natürlich gibt es noch keine belastbaren Zahlen.“ Einige Missstände, so der Bürgermeister, lassen sich unabhängig davon relativ leicht und kurzfristig beheben. Beispielsweise kann über Markierungen geregelt werden, dass sich die Wege der einfahrenden Feuerwehrleute und der ausfahrenden Löschfahrzeuge nicht kreuzen. Mit solchen organisatorischen Verbesserungen wird man sich zunächst behelfen, ehe dann weiterreichende Entscheidungen getroffen werden. Damit das Ganze Hand und Fuß hat, wurde das Ingenieursgutachten als objektive Diskussionsgrundlage erstellt. Es gibt ein aktuelles Gutachten, das sich mit dem Zustand des Rainer Feuerwehrhauses befasst. Den Ergebnissen der Ingenieure zufolge, gilt es, zahlreiche Missstände zu beheben.
Pressebericht aus der Donauwöther-Zeitung vom 28.12.2019 von Barbara Würmseher.