Donauwörth/Rain/Oberndorf/Genderkingen/Bäumenheim: Am Sonntagabend erleben zahlreiche Hausbesitzer zwischen Donauwörth und Rain eine böse Überraschung.
Eine große Gewitterfront ist am frühen Sonntagabend (13.05.2018) über Nordschwaben aufgezogen. In einem Gebiet an der Donau regnete es besonders heftig – und bescherte vielen Hausbesitzern eine böse Überraschung. In kurzer Zeit liefen Dutzende von Kellern voll. Zudem waren Straßen vorübergehend überflutet. Die Feuerwehren im Raum Donauwörth, Rain, Genderkingen, Oberndorf und Asbach-Bäumenheim waren im Dauerstress. Erst gegen 2 Uhr morgens waren die Einsätze abgeschlossen.
20 Feuerwehren und das THW sind unterwegs
„Die Gewitter kamen von allen Seiten“, schildert ein Rainer die Wettersituation, bevor der Himmel gegen 19 Uhr seine Schleusen öffnete. Die Frankenstraße in der Lechstadt stand etwa 15 Zentimeter unter Wasser. In den genannten Kommunen gingen unentwegt neue Meldungen ein. Die Feuerwehr aktivierte nach Auskunft von Kreisbrandinspektor Jürgen Scheerer die Kreiseinsatzzentrale in Donauwörth und Rain, um zusammen mit der Leitstelle in Augsburg die Einsätze zu koordinieren.
In einer Bilanz am Montagmorgen sprach Kreisbrandrat Rudolf Mieling gegenüber unserer Redaktion von 160 Einsätzen. 20 Feuerwehren und das Technische Hilfswerk waren unterwegs.
In Eggelstetten waren es etwa 50 Liter, die dem Oberndorfer Bürgermeister Hubert Eberle zufolge auf den Quadratmeter fielen. Leidtragende waren unter anderem die Mitglieder des SV Eggelstetten, denn der Keller des Sportheims lief voll.
In Rain findet der zeitaufwendigste Einsatz im Schulzentrum statt. Dort drangen die Fluten durch den Haupteingang der Gebrüder-Lachner-Mittelschule ein und suchten dann den Weg in alle Räume im Osten des Komplexes. Die Feuerwehrleute saugt das Wasser aus dem naturwissenschaftlichen Trakt ab. Der Unterricht am Montag solle störungsfrei ablaufen, ist zu hören.
Insgesamt sind es allein in Rain weit über 50 Einsätze. Neben der Wehr aus der Kernstadt sind auch die Kameraden aus Bayerdilling und Staudheim vor Ort.
„Die Kanalisation hat die Wassermassen nicht mehr gepackt“, erklärt Kreisbrandinspektor Jürgen Scheerer.
In Riedlingen sammelte sich das Regenwasser in der Unterführung der Kaiser-Karl-Straße. Eine Frau fuhr mit ihrem Auto hinein und blieb stecken „Das Wasser stand fast bis zu den Türgriffen“, schildert die Polizeiinspektion Donauwörth. Der Pkw musste aus der Unterführung gezogen und abgeschleppt werden. Im Donauwörther Stadtgebiet drang das Wasser – so berichtet Stadtbrandinspektor Alexander Zobel – in Riedlingen und Zirgesheim in mehrere Keller ein. Auch die Unterführung am Kreisverkehr war überschwemmt.
Außerdem schlug ein Blitz in die Kirche in Mertingen ein. Nach Aussage der Feuerwehr gibt es aber keinen Schaden. Auch Menschen kamen durch das Unwetter nicht zu Schaden, wie der Kreisbrandrat am Montagmorgen mitteilte.
Inzwischen hat sich die Situation wieder beruhigt und das Wasser fließt ab, jedoch bereitet den Feuerwehrleuten die Wettervorhersage weitere Sorgen. „Es soll nochmals Regen kommen“, so Mieling.
Pressebericht aus der Donauwörther-Zeitung vom 14.05.2018 von Wolfgang Widemann, Helmut Bissinger und Adalbert Riehl.