2014 03 22 DigitalfunkDigitalfunk: Der Probebetrieb im Donau-Ries-Kreis kann wohl im Sommer stattfinden. Wegen Rechtsstreitigkeiten sind nicht alle Hilfsorganisationen schon soweit

Die Vorbereitungen für den Digitalfunk laufen bei den Hilfsorganisationen auf Hochtouren: Im Netzabschnitt Schwaben-Nord erteilten die Behörden jetzt termingerecht den Zuschlag für die Geräte der Feuerwehren an die Herstellerfirma Selectric. Damit können die Kommunen in vier Landkreisen, die sich allesamt einer Einkaufsgemeinschaft angeschlossen haben, rund 4500 Funkgeräte von April an abrufen. Knapp 1000 davon kommen in den Donau-Ries-Kreis.

Stefan Kleinist als Mitglied einer eigens gebildeten Arbeitsgruppe in den Landkreisen Augsburg, Aichach-Friedberg, Donau-Ries und Dillingen für den Ausbau des Digitalfunknetzes zuständig. Wie Klein mitteilt, sollen die Feuerwehren in den kommenden Wochen über ein Online-Bestellsystem die erforderlichen Funkgeräte ordern können. „Wahrscheinlich Ende April dürften die Geräte dann bei den Feuerwehren sein“, sagt Klein.

 

Was dann stattfindet, bezeichnet die Steuerungsgruppe Digitalfunk, der Klein angehört, als „Migration“: Die Technik wird auf Digitalfunk umgestellt. Damit ist Schwaben eine der ersten Regionen in Bayern, die die Umstellung auf Digitalfunk vollzieht. In anderen Regierungsbezirken sei es bei der Ausschreibung von Digitalfunkgeräten zu mitunter erheblichen Verzögerungen gekommen – Grund seien Rechtsstreitigkeiten zwischen den wenigen Anbieterfirmen.

Ganz einfach sei es auch in der hiesigen Region gewesen, erklärt Simon Srownal, der Leiter der Arbeitsgruppe Endgerätebeschaffung: „Es war zugegeben auch bei uns ein Hängen und Würgen.“ Nur durch den Einsatz der Arbeitsgruppe und die Unterstützung durch die Juristen in den Landratsämtern sei es möglich gewesen, trotz der Beantwortung der vielen Vergaberügen jetzt in den Probebetrieb zu gehen.

Antennen im Landkreis werden umgerüstet
Damit dies klappt, werden in nächster Zeit die Antennen im Donau-Ries-Kreis umgerüstet. Die 14 großen Sendemasten seien schon fast komplett betriebsbereit, so Srownal. An den Feuerwehrgerätehäusern, in denen Funkzentralen vorgesehen sind, müssten jetzt Antennen installiert werden.

Wie die Feuerwehren die Geräte genau ordern können, wird den Vertretern der Kommunen bei mehreren Infoveranstaltungen erläutert werden. Kreisbrandrat Rudolf Mieling rechnet damit, „dass es nun zügig mit dem Probebetrieb weitergeht“. Dieser soll im Sommer stattfinden.

Im Vergleich zu den Feuerwehren sind die Rettungsorganisationen – zum Beispiel Rotes Kreuz und Johanniter – noch nicht so weit. Sie haben sich bayernweit zusammengetan. „Die Ausschreibung ist angefochten worden“, weiß Arthur Lettenbauer vom BRK-Kreisverband. Die Sache müsse nun vor der Vergabekammer geklärt werden: „Das wird wohl eine Weile dauern, bis klar ist, wann wir die Geräte erhalten.“ Etwa 100 habe das Rote Kreuz im Kreis geordert.

Am Probebetrieb werde man auf jeden Fall teilnehmen, so Lettenbauer. Die Landesgeschäftsstelle verfüge über einige Geräte, die dafür zusammengezogen werden könnten. Das Technische Hilfswerk hat die Geräte schon über den Bund erhalten. (AL, eisl, wwi)

Pressebericht aus der Donauwörther-Zeitung vom 22.03.2014.