Rain: Aktionswoche: Sieben Feuerwehren üben auf dem Gelände der Firma Dehner
„Löschen - retten - bergen - schützen“ - das ganze Aufgabenspektrum der Freiwilligen Feuerwehren war in eine Großübung bei der Firma Dehner in Rain eingebaut, an der insgesamt sieben Feuerwehren mit 130 Leuten, die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung, das Bayerische Rote Kreuz und die Polizei teilnahmen.
Gemeldet wurde ein Brand im Gefahrgutlager der Firma Dehner. Der Einsatzleiter, Kreisbrandmeister Manfred Riegel, stellt vor Ort den kompletten Ausfall der Sprinkleranlage und rasche Brandausbreitung fest. Das war die Ausgangslage dieser Großübung für die Wehren aus Rain, Donauwörth, Feldheim, Genderkingen, Münster, Ober- und Unterpeiching. Eine Explosion im Gefahrenstofflager mit Brandausbreitung und fünf vermisste Mitarbeiter waren weitere Schwerpunkte der Übung.
Schwerer Atemschutz nötig
Die Schadensstelle wurde von der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) unter Leitung von Kreisbrandmeister Hans Stengel in fünf Einsatzabschnitte aufgeteilt. Kreisbrandmeister Jürgen Scheerer (Asbach-Bäumenheim) erhielt den Auftrag, den Abschnitt 1 zu leiten. Mit schwerem Atemschutz rückten die Aktiven vom Süden und Westen zur Unfallstelle vor, um die Verletzen zu retten.
Mit der Leitung des 2. Abschnittes wurde Kreisbrandmeister Gottfried Hackl (Münster) beauftragt. Die zugeteilten Wehren übernahmen die Menschenrettung und Wasserversorgung vom Norden und Osten. Den 3. Abschnitt leitete Kreisbrandmeister Andreas Dußmann (Gansheim) und übernahm damit die Wasserversorgung. Dazu wurden von der nahegelegenen Friedberger Ach drei B-Leitungen aufgebaut und mehrere Löschfahrzeuge sowie der Schlauchwagen der Freiwilligen Feuerwehr Rain eingesetzt.
Gefahrengutwagen
Ein wichtiger Abschnitt bei dieser Übung war der 4., der sich unter Leitung von Kreisbrandmeister Manfred Halpap (Donauwörth) mit der Thematik Gefahrengut beschäftigte. Die Feuerwehrleute nahmen Messungen vor und erkundeten, welche Gefahrstoffe vorhanden sind und auslaufen. Danach wurden Maßnahmen zur Beseitigung der Stoffe, wie etwa Umpumpen, vorgenommen. Dazu brauchte man auch den Gerätewagen Gefahrengut von der Freiwilligen Feuerwehr Donauwörth. Zum Niederschlagen des Rauchs setzte man die Drehleiter ein.
Im 5. Abschnitt wurde die Atemschutzüberwachung koordiniert. Peter Mikschl von der Freiwilligen Feuerwehr Rain organisierte den Nachschub an Atemschutzflaschen und legte einen Sammelplatz für die leeren Flaschen fest.
Absperrmaßnahmen übernahm die Polizei unter Leitung von Erstem Polizeihauptkommissar Engelbert Seiter. Organisatorischer Leiter Günther Meckermann vom Bayerischen Roten Kreuz übernahm mit seinen Aktiven an einem Sammelplatz die Verletzten.
Nach Abschluss der Großübung trafen sich alle Beteiligten zu einer Nachbesprechung. Dehner Geschäftsführer Dr. Hansjörg Flassak, der zusammen mit Bürgermeister Gerhard Martin und Kreisbrandrat Bernhard Meyr die Übung beobachtete, bedankte sich bei allen Aktiven und war beeindruckt vom Ablauf. Er betonte, wie wichtig der Firma Dehner die Sicherheit über die Vorschriften hinaus sei.
Bürgermeister Martin stellte fest, dass Übungen in dieser Größenordnung mit der UG-ÖEL ein wichtiger Faktor seien. Dadurch fühle sich der Bürger sicherer. Martin bedankte sich auch im Namen der Stadt Rain bei allen und bei Kreisbrandmeister Manfred Riegel, der die Übung organisiert und ausgearbeitet hat. Kreisbrandrat Meyr bedankte sich bei Dr. Flassak für die Überlassung des Übungsobjekts. Er sprach noch einige Worte zur Feuerwehraktionswoche. Mit dem Motto „Feuerwehr - zupacken statt zuschauen“ solle auf die Bedeutung der Feuerwehren eingegangen werden, die im Schadensfall eben nicht nur zuschauen, sondern die Initiative in die Hand nehmen und zupacken - sprich helfen. Und das müsse immer wieder geübt werden, dafür sei die Aktionswoche ein Schwerpunkt. (chr)
Pressebericht aus der Donauwörther-Zeitung vom 01.10.2010. |