Wächtering: Bei einem schweren Autounfall auf einer Kreisstraße nahe Wächtering kamen zwei junge Männer ums Leben. Es waren Fußballspieler des TSV Rain. Drei weitere Insassen wurden teils schwer verletzt.
Die schockierende Nachricht erreichte das Sportheim des TSV bereits am Sonntagabend (17.07.2022): Zwei junge Fußballer der zweiten Mannschaft sind bei einem Unfall tödlich verletzt worden. Die beiden Spieler im Alter von 19 und 22 Jahren starben an der Unfallstelle, drei weiteren Insassen wurden teils schwer verletzt. Auch sie sind Teil des TSV-Kaders.
Das schwere Unglück hat sich am Sonntagabend gegen 19.40 Uhr auf einer Kreisstraße südlich von Rain ereignet. Zusammen mit drei weiteren Mannschaftskollegen waren der 19-Jährige und der 22-Jährige in einem Opel Corsa von einem Testspiel beim TSV Pöttmes auf dem Rückweg zum Sportheim. Zwischen Wallerdorf und Bayerdilling passierte dann der folgenschwere Unfall.
Die Umstände der Ereignisse sind äußerst tragisch. Nach dem Testspiel hatte sich die gesamte Mannschaft in die Autos gesetzt und die gleiche Strecke zurück nach Rain genommen. Dort wollte man im Sportheim ein geselliges Ende des sportlichen Tages begehen. So waren auch die ersten Helfer an der Unfallstelle Mannschaftskollegen der Verunglückten. Gemeinsam konnten sie zwei der drei Insassen von der Rücksitzbank des Kleinwagens holen. Einer wurde später mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen, für den anderen kam jede Hilfe zu spät. Ein weiteres Todesopfer bargen die Einsatzkräfte der verständigten Feuerwehren. Der Fahrer und der Beifahrer (20) wurden leicht verletzt und konnten sich selbst aus dem Wrack befreien.
Die Polizei Rain, die die Kreisstraße bis nachts um 2 Uhr sperrte, begann noch in der Nacht den Hergang des Unfalls zu ermitteln. Bisher ist bekannt, dass der 19-jährige Fahrer in einer schlecht einsehbaren Linkskurve auf Höhe Wächtering erst ins Bankett und dann ins Schleudern geriet. Auslöser dafür war wohl ein entgegenkommender Traktor. Wie Ralf Schurius, Leiter der Polizeiinspektion Rain, erklärt, ist bisher nicht geklärt, ob dieser auf die Gegenfahrbahn ragte. Der 42-jährige Landwirt, der ermittelt werden konnte, hatte von den Folgen der Begegnung nichts mitbekommen: Der Fahrer des Kleinwagens verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug. Sein Opel knallte mit der rechten Seite auf Höhe der rechten Tür gegen einen massiven Baum, kam dann aber auf der Straße zum Stehen.
Im Einsatz waren insgesamt knapp 70 Feuerwehrkräfte aus Rain, Baar, Riedheim-Stadel, Wallerdorf-Wächtering und Bayerdilling. Kreisbrandmeister Peter Mikschl von der Feuerwehr Rain war der Einsatzleiter vor Ort und schildert, dass sich seine Kräfte zunächst um die zahlreichen Augenzeugen des Unfalls kümmerten. Später wurden diese von mehreren Ehrenamtlichen des Kriseninterventionsteams betreut. Sichtschutzzäune wurden aufgebaut und die Straße komplett gesperrt.
Bis tief in die Nacht hinein dauerte die Sicherung der Spuren. Vor Ort wurden die Beamten der Polizeiinspektion Rain unter anderem durch eine Staatsanwältin, einen Gutachter und Spezialisten der Verkehrspolizeiinspektion Donauwörth unterstützt.
Seit Montagvormittag legen nun Trauernde Blumen und Kerzen an der Unfallstelle nieder. Dort zeugen noch Glassplitter im Graben und Markierungen der Spurensicherung von den Ereignissen der Nacht. Trikots und Schals des TSV Rain haben junge Leute an dem Baum befestigt, an den das Auto mit den jungen Männern geprallt war. „Ich weiß noch gar nicht, wie wir damit umgehen“, gestand Martin Weng, Trainer des TSV Rain.
„Die Nachricht vom Tod zweier junger Fußballer des TSV Rain hat uns schockiert und macht uns tief betroffen. Uns fehlen die Worte. In diesen schweren, von Fassungslosigkeit geprägten Stunden sind unsere Gedanken bei den Angehörigen der verstorbenen Fußballer“, sagt auch Christoph Kern, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV). Er kündigte an, dass am kommenden Wochenende auf allen schwäbischen Amateurfußballplätzen in einer Schweigeminute der Opfer gedacht werde. Die anstehenden Partien des TSV Rain sind indes vom BFV umgehend abgesetzt worden.
Pressebericht aus der Donauwörther-Zeitung, Barbara Wild, vom 19.07.2022