Rain-Staudheim: Unglück - Autofahrerin bemerkt nahe Staudheim die Schranke nicht. Zug erfasst den Wagen
Am Bahnübergang der Kreisstraße zwischen Rain und Staudheim hat es erneut einen schweren Unfall gegeben. Eine Autofahrerin aus dem Lechgebiet übersah am frühen Dienstagabend (21.04.2020) offenbar die geschlossene Schranke und rauschte unter dieser hindurch. Der Wagen stieß mit einem Zug zusammen. Die 77-Jährige hatte großes Glück. Für sie endete die Karambolage einigermaßen glimpflich.
Der Unfall passierte laut Polizei gegen 17.40 Uhr. Die Rentnerin war auf der Straße von Staudheim her in Richtung Rain unterwegs. Die Halbschranken am Übergang waren zu diesem Zeitpunkt geschlossen. Dies bemerkte die Seniorin wohl zu spät – entweder weil sie unaufmerksam war oder von der tief stehenden Sonne derart geblendet wurde, dass sie Schranke und Rotlicht nicht erkannte. Folge: Der Pkw rollte unter dieser hindurch. In diesem Moment passierte auch der Personenzug den Übergang. Das Auto prallte gegen den Zug, wurde nach rechts geschleudert und blieb im Graben neben den Schienen stehen.
Die Fahrerin, die allein im Pkw saß, kam mit leichten Verletzungen davon. Die Fahrgäste und das Personal im Zug blieben ebenfalls unversehrt. Ein Mitreisender setzte den Notruf ab. Der Triebwagenführer stoppte nach der Kollision zunächst, fuhr aber dann der Polizei zufolge nach kurzer Standzeit aus noch nicht bekannten Gründen weiter und bediente die Haltestellen in Rain und Genderkingen. Die Fahrt wurde letztlich am Bahnhof in Donauwörth beendet. Wie hoch der Schaden am Triebwagen ist, ist noch unklar. Am Auto dürfte die Schadenssumme bei schätzungsweise 10 000 Euro liegen.
Wie viel Fahrgäste sich im Zug befanden, muss die Polizei ebenfalls noch herausfinden. Die Ermittlungen laufen noch.
Zu der Unfallstelle eilten die Freiwillige Feuerwehr aus Rain mit insgesamt rund 30 Kräften sowie der Rettungsdienst. Die Bahnstrecke war bis 19.25 Uhr gesperrt.
Der Bahnübergang zwischen Rain und Staudheim ist ein neuralgischer Punkt. Schon mehrfach hat es dort Zusammenstöße zwischen Zügen und Autos mit schlimmen Folgen gegeben. Rein statistisch gilt er als die unfallträchtigste Kreuzung von Straße und Schienen im Landkreis Donau-Ries. Auf politischer Ebene gibt es Überlegungen, diese gefährliche Stelle zu entschärfen, allerdings stehen die Pläne dazu erst ganz am Anfang. (wüb/wwi)
Pressebericht aus der Donauwörther-Zeitung vom 23.04.2020.