Rain: Der Stadtrat Rain gibt grünes Licht für das HL F 20. Die Mittel sollen im Haushalt 2026 eingestellt werden. Und die Bayerdillinger Wehr profitiert vom jetzigen Fahrzeug der Rainer Kollegen.
Sie waren zahlreich vertreten in den Zuhörerreihen — die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Rain: Schließlich beriet der Rainer Stadtrat über eine große und für die künftige Einsatzfähigkeit der Floriansjünger im Lechgebiet richtungsweisende Investition. Über die Anschaffung eines inklusive Beladung mit stattlichen 687.000 Euro veranschlagten Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs (HLF 20).
Vielseitige Einsatzmöglichkeiten vereinigt das HLF 20 in sich: Neben der Brandbekämpfung, für die das Fahrzeug mindestens 2000 Liter Wasser pro Minute bei 10 bar Druck fördern kann, ist es zur technischen Hilfeleistung mit umfangreichen Gerätschaften wie hydraulischen Rettungsscheren oder Spreizern ausgestattet und kann auch bei Katastrophenfällen, etwa einem Hochwasser, genutzt werden.
In den diesjährigen Haushaltsberatungen wurde der Wunsch der Feuerwehr erst einmal zurückgestellt: Der Stadtrat der Lechstadt wollte vor der Entscheidung die Entwicklung der städtischen Finanzen beobachten. Jetzt, so Bürgermeister Karl Rehm, habe Kämmerer Wolfgang Neuber positive Signale gegeben. „Die Luft ist da", zeigte sich der Stadtchef überzeugt davon, dass der der Stadt nach den möglichen Zuschüssen seitens des Bezirks und des Landkreises verbleibende Eigenanteil von knapp 440.000 Euro gestemmt werden kann.
Willkommener Nebeneffekt: Das 2014 angeschaffte, derzeit verwendete Löschgruppenfahrzeug 10 (LF 10) kann dann den Feuerwehrkameraden in Bayerdilling weitergegeben werden. Um es dort unterzubringen, ist allerdings erst einmal ein mit rund 17.000 Euro veranschlagter Umbau notwendig. Aus den Reihen des Stadtrats gab es einhellig zustimmende Resonanz zu den Plänen.
Feuerwehrreferent Simon Briglmeir (JB/Unabhängige) verwies auf den „einsatztaktischen Mehrwert", der dadurch entstehe und hob hervor, die Bayerdillinger Wehr sei bereits in Vorleistung getreten, indem sie eigene Atemschutzträger gesucht und teilweise schon ausgebildet habe. Diesen Umstand und die aus der Weitergabe ersichtliche gute Zusammenarbeit zwischen Kernstadt- und Stadtteilfeuerwehr betonte auch Manuel Paula (CSU), der dadurch zudem die Versorgung von weiter entfernten Stadtteilen wie Wächtering und Wallerdorf verbessert sieht.
Einstimmiger Beschluss, die Mittel in den Haushalt 2026 einzustellen
„Wer A sagt, muss auch B sagen!", erinnerte Joachim Düsing (PWG) an die grundsätzliche, bislang unter dem Finanzierungsvorbehalt stehende Bereitschaft der Stadt. Florian Riehl (FW) ergänzte: „Wir stimmen ebenfalls zu, aber es ist nicht so, dass wir Geld übrig haben — im Haushalt steht nach wie vor ein Kredit zu Buche!"
Die Devise „Klasse statt Masse" gab Martin Strobl (WVRSt) aus: „Das HLF 20 ersetzt ja das LF 10 sowie einen RW I. Der Fuhrpark verringert sich also insgesamt um ein Fahrzeug!"
Die Gelegenheit, das Engagement der Ehrenamtlichen zu loben, nutzte Christian Martin (SPD). „Es ist schön zu sehen, wie viele sich für den Erfolg des Projekts engagiert haben und wie gut die Zusammenarbeit mit den Stadtteilwehren funktioniert!"
Vorbehaltlich der Genehmigung der Zuschussanträge durch Bezirk und Kreis fiel der einstimmige Beschluss, die Mittel für das HLF 20 in den Haushalt 2026 einzustellen. Den Einwurf von Joachim Düsing, ob die Auslieferung im nächsten Jahr überhaupt möglich sei, bewertete Bürgermeister Rehm als durchaus berechtigt. „Eine Rückstellung der Investition ins Folgejahr wäre aber kein Problem."
Pressebericht von Wolfgang Römer aus der Donauwörther-Zeitung vom 06.10.2025.



