2018 0217 Dienstversammlung in RainRain: Bilanz - Die Wehren im Kreis haben im vergangenen Jahr 1982-mal ausrücken müssen. Woher dieser Anstieg kommt und warum sich die Kameraden mehr Wertschätzung wünschen.

Sie sind froh, in den Dörfern meistens in der Mitte des Ortes zu finden zu sein, zumindest mit den Gerätehäusern: die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Donau-Ries. Das bringe sie auch im Bewusstsein der Menschen in den Mittelpunkt, meinte Kreisbrandrat Rudolf Mieling bei der Frühjahrs-Dienstversammlung der Kommandanten und deren Stellvertreter in der Mehrzweckhalle in Rain. Dass Mieling das besonders betonte, hat seinen Grund: Die Feuerwehren der 44 Kommunen im Landkreis wünschen sich mehr Wertschätzung der Gesellschaft.

Landrat Stefan Rößle und Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler versicherten, dass der ehrenamtliche Einsatz der Feuerwehrleute wichtig und „nicht mit Geld auszugleichen“ sei. Sie versprachen, jenen Zeitgenossen, die den Hilfskräften generell, aber auch den Feuerwehren, bei Einsätzen respektlos begegneten, in ihre Grenzen zu verweisen. Es sei einfach beschämend, so die Politiker, wie niedrig die Hemmschwelle gefallen sei. Auch die Zahl der Gaffer, die die Arbeit der Wehren vielfach behinderten, sei besorgniserregend. Kreisbrandrat Rudolf Mieling hatte auf dieses Problem in der Vergangenheit mehrmals hingewiesen.

Weiter um Nachwuchs werben

Vor den Kommandanten mahnte er, im Werben um Nachwuchskräfte nicht locker zu lassen. Derzeit könne man noch nicht klagen, doch möglicherweise schon in fünf Jahren könnten auch die Feuerwehren im Landkreis Lücken in ihren Reihen bekommen. Dabei, so Mieling, seien die Feuerwehren vielerorts doch auch in zahlreichen Städten und Dörfern im gesellschaftlichen Leben aktiv: wie beim Aufstellen des Maibaums, bei der Johannisfeuer-Wache oder beim Sommerfest.

Der Landkreis, so Rößle, wisse, was er an den Feuerwehren habe. Man sei gut aufgestellt, deswegen habe man in der Vergangenheit auch immer offene Ohren gehabt, wenn notwendige Investitionen fällig wurden. In wenigen Wochen soll dem Landrat zufolge das Gefahrgut-Einsatzfahrzeug seiner Bestimmung übergeben werden, das einen hohen sechsstelligen Betrag verschlungen hat.

Rains Bürgermeister Gerhard Martin betonte, dass er der Überzeugung sei, dass jeder Euro für die Feuerwehren gut angelegt sei. Die Verantwortlichen der Feuerwehren, die 7136 aktive Mitglieder in 169 Feuerwehren repräsentierten, hörten die anerkennenden Worte gerne. Dass jedoch hinter dem ehrenamtlichen Dienst am Nächsten jede Menge Arbeit mit bis oft an die Grenzen gehender psychischer und physischer Belastung steckt, durfte man dem Bericht von Kreisbrandrat Mieling entnehmen. 1982-mal wurden im vergangenen Jahr die Feuerwehren im Landkreis alarmiert, was gegenüber dem Jahr 2016 eine deutliche Steigerung bedeutet.

211 Fehlalarme

Fast jeden Tag mussten die Kräfte ausrücken: zu 318 Einsätzen des abwehrenden Brandschutzes, zu 1205 Orten, bei denen technische Hilfeleistung erforderlich waren und zu 73 Sicherheitswachten. Wie Mieling ausführte, sei es bedenklich, wie oft die Wehren zu Klein- und Kleinsteinsätzen gerufen würden, „aber auch wie oft wir ausrücken müssen und sich herausstellt, dass es ein Fehlalarm ist“. Allein 211 Fehlalarm-Meldungen stehen für das Jahr 2017 in den Büchern.

452 Personen wurden von der Feuerwehr betreut oder gerettet, aber gleichzeitig mussten 22 Menschen tot geborgen werden beziehungsweise wurden bereits gestorben aufgefunden. Der Kreisbrandrat betonte, dass eine gute technische Ausrüstung die Voraussetzung sei, um vor Ort effektiv helfen zu können, andererseits aber „dies ohne ständige Aus- und Fortbildung nicht möglich wäre“. Mieling dankte allen Aktiven für ihren selbstlosen Einsatz und verwies auch auf die Bereitschaft der Angehörigen und Arbeitgeber, ohne deren Verständnis der Feuerwehrdienst in dieser freiwilligen Form nicht möglich wäre.

Von der Versammlung wurden in ihren Ämtern als Schatzmeister Franz Reicherzer und Schriftführer Heinz Mayr bestätigt. Zuvor war die Satzung geändert worden. Nun können ehrenamtliche Kräfte ihren Dienst über die bisherige Altersgrenze hinaus ausüben.

Verabschiedet und mit Urkunden geehrt wurden Kreisbrandinspektor Georg Riehl und Kreisbrandmeister Manfred Riegel. Zum neuen Kreisbrandinspektor wurde Jürgen Scheerer (Bäumenheim) ernannt. Seine Nachfolge als Kreisbrandmeister tritt Volker Großmann (Mertingen) an, während Peter Mikschl (Rain) Manfred Riegel beerbt.

Pressebericht aus der Donauwörther-Zeitung vom 19.02.2018 von Helmut Bissinger. 

 

 

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Posted by Freiwillige Feuerwehr Rain e. V. on Montag, 19. Februar 2018