2019 1122 Einsatz Nr74 2019 GansheimMarxheim-Gansheim: Unfall Dramatische Szenen in Gansheim: Kollegen retten einem 31-Jährigen das Leben. Viele Einsatzkräfte vor Ort

Bei einem Arbeitsunfall in Gansheim haben sich am Donnerstag (21.11.2019) dramatische Szenen abgespielt: Ein Arbeiter wurde in einem Graben verschüttet. Kollegen gelang es, den 31-Jährigen ein Stück weit wieder auszugraben, bis die Rettungskräfte ankamen. Dadurch retteten die Männer dem Opfer mit ziemlicher Sicherheit das Leben.

Die Bauarbeiter waren nach Auskunft der Polizei auf dem Anwesen im Neubaugebiet am nördlichen Ortsrand (Von-Wellenstein-Straße) damit beschäftigt, die Versorgungsleitungen für ein neues Wohnhaus zu verlegen. Dazu wurde ein über zwei Meter tiefer Graben ausgehoben. In diesem stand gegen 12.35 Uhr der 31-Jährige. Plötzlich brach der Graben ein und der Mann wurde fast gänzlich mit Erde und Steinen bedeckt. Nur noch ein Arm habe aus dem Erdreich geragt, schildert Hartmut Vogt, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Rain. Die Kollegen des Opfers reagierten sofort. Sie sicherten nach Auskunft von Kreisbrandrat Rudolf Mieling mit der Baggerschaufel den Graben über dem Verschütteten, sprangen zu diesem hinunter und entfernten mit bloßen Händen das Material so weit, dass der Kopf und der Brustkorb wieder frei waren. Der 31-Jährige sei noch bei Bewusstsein gewesen, so Mieling.

Hätten die Männer nicht derart geistesgegenwärtig gehandelt, wäre der Arbeiter höchstwahrscheinlich erstickt, erklärt der Kreisbrandrat: „Er hätte wohl keine Chance gehabt. Mit so viel Gewicht auf dem Brustkorb atmet man noch einmal ein und nie mehr aus.“

Aufgrund des Notrufs wurden gleich sechs Freiwillige Feuerwehren mit insgesamt rund 70 Kräften alarmiert: die in Gansheim, Marxheim, Schweinspoint, Burgmannshofen, Rain und Monheim. Die beiden Letzteren rückten mit ihren Drehleitern an. Die ersten Feuerwehrleute seien rasch vor Ort gewesen, berichtet Mieling. Sie hätten den 31-Jährigen vollends ausgegraben. Nach der Erstversorgung durch den Notarzt legten die Kräfte den Schwerstverletzten auf eine sogenannte Schleifkorbtrage und hoben diese mithilfe einer Drehleiter aus dem Graben. Anschließend wurde der Arbeiter mit dem Rettungshubschrauber in die Uniklinik nach Augsburg geflogen. Lebensgefahr bestand nach Angaben von Vogt nicht.

Es laufen Ermittlungen der Polizei
Die Polizei ermittelt dem Hauptkommissar zufolge jetzt gegen den Polier und den Chef der Baufirma wegen fahrlässiger Körperverletzung. Grund: Der Graben sei nicht ordnungsgemäß abgesichert gewesen.

Auf diesem Anwesen in Gansheim wurde am Donnerstag ein Bauarbeiter verschüttet. Die Feuerwehr holte den Schwerstverletzten mithilfe einer Drehleiter aus dem Graben. Foto: Martin Wiemann